Donnerstag, 25. Mai
Langes Wochenende, „Himmelfahrt“ – seit je her 4 Tage, die zum Wegfliegen einladen, sofern das Wetter mitspielt! Und diesmal scheint das zu klappen! Zunehmender Hochdruckeinfluss von Westen soll die zuvor eingeflossene, wolkenreiche Kaltluft abtrocknen und sich nachfolgend stabilisierend über Zentraleuropa ausbreiten- ideale Bedingungen für eine Alpenüberquerung mit Rückkehrgarantie! Und genau das haben wir vor. Wir, das sind mein Sohn Marvin und ich.
Unser Ziel ist ein kleiner Flugplatz in der Toskana, direkt am Meer, gleich gegenüber der schönen Insel Elba. Zunächst gilt es, aus dem „Stall“ des LSV Erbach ein geeignetes Fluggerät auszusuchen. Die Wahl fällt auf die Virus, ein reisetaugliches Ultraleichtflugzeug mit bemerkenswerten Eigenschaften: Handlich und schnell, dabei sparsam und mit hervorragendem Kurzsstart- und Landevermögen, auf den oftmals sehr kurzen UL-Plätzen in Italien durchaus von Vorteil. Allein die Gewichtsbeschränkung, denen UL-Flugzeuge generell unterliegen, setzen v.a. dem Reisegepäck enge Grenzen und so beschließen wir, die vorgesehenen Äpfel doch nicht zu exportieren, sondern frisch in Italien zu kaufen. Viel braucht man ohnehin nicht in Bella Italia, und so ist bald alles verstaut, getankt und abflugbereit. Die erste Etappe soll uns über die Schweizer Alpen führen, so haben wir das der Flugsicherung in unserem Flugplan, für Flüge nach Italien vorgeschrieben, auch mitgeteilt.
Doch ein Blick zum Himmel und v.a. auf die einschlägigen Flugwetterseiten lässt zunehmend starke Quellbewölkung mit recht tiefer Basis erkennen, was insbesondere in den Alpen zu schwierigen Flugbedingungen führen kann. „X-M-M“ zeigt uns der Schweizer Wetterdienst für die für uns in Frage kommenden Routen in den nächsten 6 Stunden, „geschlossen, kritisch, kritisch“. So verschieben wir unseren für 11Uhr geplanten Abflug samt Flugplan um eine Stunde, und als 30 Minuten später die Aktualisierung über den Bildschirm flimmert, belohnen uns die Metereologen mit „D-D-O“ – schwierig, schwierig- offen“! „schwierig“ können wir, und die klar erkennbare Tendenz zum guten Wetter lässt uns aufatmen! Ein letzter Check, Flugplan bei der DFS geöffnet – und die Virus hebt vom Erbacher Rasen ab.
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